Freitag, 2. August 2024 – Tag 22

Heute mussten wir mal wieder eher aufstehen, es ging weiter.

Tatsächlich schafften wir es kurz vor halb neun beim Frühstück zu sitzen. Natürlich wieder draußen.

Als wir gestärkt für den Tag waren, begannen die üblichen Vorbereitungen zum Weiterfahren. Nach drei Wochen sind wir nun ein eingespieltes Team und jeder weiß was zutun ist.

Tim checkte uns aus und ungefähr halb 11 verließen wir den Campingplatz in Stavanger.

Obwohl wir auch heute wieder eine unglaubliche Sicht hatten, packte mich etwas das Heimweh. Nach etwas reden wurde es schon viel besser. Woher das kam, wusste ich nicht so richtig. Vielleicht weil ich das Gefühl hatte, dass wir für die letzten Tage keinen so richtigen Plan hatten und gefühlt noch unglaublich viel Zeit.

Ungefähr halb eins hielten wir an einem Parkplatz zum Mittagessen. Der Rastplatz war schön angelegt, im Grünen und mit kleinen Brücken, welche über einen Bachlauf führten.

Auf einer Bank in der Sonne aßen wir zu Mittag. Ella bekam auch heute wieder durch ihren Sonnenschirm des Kinderwagens, Schatten gespendet.

Nach dem Mittagessen fuhren wir noch etwa eineinhalb Stunde bis nach Kristiansand und ich begann mit meiner Recherche für einen Campingplatz. Zwar wurden einige angezeigt, doch die Bewertungen waren alle nicht besonders. Es wurde vor allem darüber berichtet, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht passen würde. Ich schaute bei Maps im Umkreis von Kristiansand, doch angezeigt wurden mir keine Campingplätze mehr. Also fuhren wir einen Campingplatz in Zentrumsnähe an.

Tim ging zur Anmeldung und kam kurze Zeit später wieder. Für eine Nacht 750 NOK und damit das Auto mit am Stellplatz stehen darf nochmals 100 NOK. Puh, 850 NOK. Duschen waren nicht dabei und die Grauwasserentsorgung war auch nicht gestattet. Dafür knapp 80€ ist schon viel Geld. Aber so viele Optionen gab es nicht, daher entschieden wir uns, diesen zu nehmen. Wir sollten uns hinter einen weiteren Camper stellen und warten, bis ein Angestellter uns unseren Platz zeigen wollte.

Es vergingen einige Minuten und es passierte die gesamte Zeit über nichts. Mittlerweile war es schon fast 16 Uhr und wir wollten noch Baden gehen. Kurzerhand entschloss Tim, dass wir weiterfahren. Er ging wieder zur Rezeption und bekam das Geld zurück.

Nun standen wir mit unserem Gespann in Kristiansand und wollten Baden gehen. Wir fuhren auf gut Glück los und schauten, ob wir irgendwo in der Nähe des Bades einen Parkplatz bekommen könnten.

Tatsächlich hatten wir Glück und fanden in einer Nebenstraße am Straßenrand eine Lücke, welche groß genug waren für Auto und Wohnwagen.

Im Bad angekommen suchten wir eine Familienkabine auf. Diese war etwas anders, als ich sie mir vorstellte. Es war nicht nur eine Garderobe, sondern auch direkt Dusche und WC. Und von den Vorgängern war noch alles nass und nirgendwo konnte man etwas abstellen ohne, dass es nass werden würde. Das fand ich nicht ganz so toll, aber meine Stimmung wurde endgültig getrübt, als ich feststellte, dass sich meine Badeschuhe nicht in der Tasche befanden und nicht nur meine Schuhe fehlten. Tims haben wir auch vergessen.

Nach ein paar Mal hin und her, ging Tim nochmal los zum Wohnwagen und holte unsere Badeschuhe. In dieser Zeit stillte ich Ella.

Als er wieder da war, ging es wieder in die Familienkabine, dieses Mal in eine andere, welche sehr viel ordentlicher hinterlassen wurde. Direkt fühlte ich mich wohler.

Das Bad „Aquarama“ selbst war sehr schön. Es gab einen großen Kleinkindbereich, in welchem wir uns aufhielten und die meiste Zeit über alleine waren. Ella hatte großen Spaß und planschte im Wasser. Es gab verschiedene Wassersprudler. An einem verbrachten wir eine ganze Weile und Ella spielte mit dem Wasser. Das Highlight für sie war die Rutsche. Sie hangelte sich von alleine bis dahin und stieg selbstständig die Treppe nach oben. Oben angekommen half Tim ihr sich hinzusetzen und hielt sie beim nach unten rutschen fest, wo ich auf sie wartete. Es machte ihr großen Spaß, als sie in das Wasser rutschte und dieses überall hin spritzte.

Im Bad gab es abgesehen vom Kleinkindbereich noch diverse andere Becken und einen Whirlpool, eine große Rutschen Landschaft mit unter anderem einer Reifenrutsche. Einen großen Schwimmerbereich mit Sprungtürmen gab es auch. In diesem Bereich gab es einen Wasserparcours, welchen zuerst ich und dann auch Tim überqueren wollten. Da ich Kontaktlinsen drin hatte, wollte ich nicht untertauchen und überquerte den Parcours eher langsam und bewusst, wohingegen Tim einfach darüber rannte. Scheinbar war meine Taktik die Bessere, da ich es bis auf die andere Seite schaffte, ohne reinzufallen und Tim noch vor dem Ende ins Wasser tauchte. Ella schaute immer vom Arm aus des jeweils anderen dabei zu.

Nach einem aufregenden Badeerlebnis gingen wir auf dem Weg zum Wohnwagen, einen Umweg und schauten uns den Hafen an.

Am Auto und Wohnwagen angekommen, waren wir alle ganz schön kaputt, aber einen Ort für die Nacht brauchten wir trotzdem noch.

Wir fuhren erst einmal los und wurden nach relativ kurzer Zeit fündig.

Eine halbe Stunde entfernt von Kristiansand fanden wir in Lillesand einen schönen Campingplatz. Dieser kostete für eine Nacht 420 NOK. Das war schon ein Unterschied, zu dem Ersten.

Unser Stellplatz lag etwas an einem Hang und die hinteren Stützen reichten nicht bis zum Boden. Als wir beide kurz vorm Verzweifeln waren, kam ein Norweger vom Nachbarstellplatz und leihe uns seine Unterlegkeile aus.

Als der Wohnwagen dann endlich ausgerichtet war überlegten wir uns, was wir Essen wollten. Als Tim uns Anmeldete sah ich jemanden, der mit Pizzakartons aus der Anmeldung kam und spontan hatte ich eine Idee fürs Essen.

Wir gingen zu Rezeption, doch sie meinte, sie würde uns „Pizzabakerin“ empfehlen, da es dort mehr Auswahl gab als bei ihr. Also fuhr ich los und holte uns Pizza. Tim bereitete in der Zwischenzeit Ellas Essen vor und wollte uns eigentlich den Strom einrichten, doch da ich mit seinem Portemonnaie unterwegs war, ging das nicht.

Ich wartete 15 Minuten auf die Pizza und telefonierte mit Tim, welcher auf dem Campingplatz mit einer weiteren Schwierigkeit zu kämpfen hatte. Ellas Essen war mittlerweile fertig und sie hatte Hunger. Ungünstiger Weise fuhr ich ihr Stühlchen mit mir herum. Als ich wieder kam, saß sie auf seinem Schoß und aß so ihr Abendessen.

Die Pizza war sehr lecker und nach dem Essen war ich unglaublich kaputt. Ich zog Ella um und stillte sie. Tim wartete draußen auf Wasser. Kurz nach uns kam ein Mann mit seinem alten, winzigen Wohnwagen an und baute sich zuerst seinen Whirlpool auf. Tim fragte bei ihm nach, ob er mit seinem Wasserschlauch den Wohnwagen füllen könnte, wenn er fertig ist. Der Wasseranschluss war ziemlich weit weg und es gab nur eine Selbstschlussarmatur. Weshalb der Mann dazu seinen Pool füllen durfte, ist uns ein Rätsel.

Ella schlief nicht ein und war noch hellwach. Am Ende schlief ich tief und fest und Tim brachte sie ins Bett.