Heute Morgen fiel es mir besonders schwer aus dem Bett zu kriechen. Aber Tim konnte es nicht so viel besser gehen, denn auch er schaffte es erst kurz vor um neun aufzustehen.
Er begann damit das Frühstück vorzubereiten und als ich es auch endlich aus dem Bett schaffte, zog ich Ella um.
Wir überlegten kurz, ob wir drinnen frühstücken wollen, da es etwas nieselte. Zum Glück hörte es aber wieder auf. Ich zog Ella ihren Anzug und ihren Regenhut an.
Trotz des späten Frühstücks stressten wir uns nicht. Zumindest noch nicht.
Wir machten uns fertig und überlegten uns einen Plan für den Tag. Ursprünglich wollten wir eine landschaftsroute von Åndalsnes bis nach Geiranger fahren. Allerdings war dort der erste Streckenabschnitt aufgrund von Steinschlag gesperrt. Wir überlegten, ob wir die Strecke heute von der anderen Seite aus und bis Trollstingen fahren wollen und von dort aus wieder zurück. Da jedoch eine Strecke fast zwei Stunden gewesen wären, entschieden wir uns dagegen. Stattdessen fuhren wir trotzdem erst einmal in diese Richtung und schauten uns die Hochgebirgslandschaft noch einmal in Ruhe an, bevor wir nach ca. einer dreiviertel Stunde fahrt umkehrten und zurückfuhren.
Als wir am Aussichtspunkt Ørnesvingen vorbeikamen, machten wir Halt. Wir genossen eine wunderschöne Aussicht auf Geiranger und dessen Fjord. Nach einem Fußweg von 100 Metern und nochmals 200 Metern, ergaben sich ebenfalls noch wunderschöne Aussichten auf den Fjord. Ella blickte gespannt umher, während Tim sie sicher über den steinigen Weg trug.
Gerade, als wir wieder zurück gehen wollten, begann es zu regen. Doch durch die Bäume blieben wir weitestgehend trocken.
Vom Aussichtspunkt führte uns unser Weg zurück zum Campingplatz.
Da es immer noch regnete beschlossen wir kurzerhand die Markise doch noch aufzubauen. Sogar für unsere Seitenwände setzte ich mich ein. Während ich Ella fütterte, baute Tim diese ein und dann konnten auch wir essen.
Als wir gestärkt mit dem Mittagessen durch waren, war Ella ganz schön müde und wir beschlossen mit ihr spazieren zu gehen. Wir mussten eh noch einkaufen.
Die ersten paar Meter hinter uns, drohte der Plan wieder zu kitten. Wir entschieden uns doch erst zum Wasserfall zu gehen, doch da der Fußweg schnell endete, wurde auch dieser Plan verworfen. Also doch erst einkaufen.
Wir schlenderten ewig durch die Souvenirgeschäfte. Am Ende gab es für uns zusammenpassende Socken – Papa Mouse, Mama Mouse und Baby Mouse. Für Tim und mich gab es jeweils eine Jacke und Ella bekam ein Kuscheltier. Über ihren Elch freute sie sich sehr. Zwischendurch gab es noch ein Softeis und Bilder vor dem großen Troll durften natürlich auch nicht fehlen.
Nach so viel Aufregung bekam Ella Hunger. Wir suchten nach einer Bank und ich stillte sie.
Richtig einkaufen mussten wir auch noch. Auf dem Weg zum Campingplatz kamen wir bei „Joker“ vorbei. Dem wohl einzigem Supermarkt in Geiranger. In diesem Supermarkt gab es von allem etwas. Angelzeug, Campingzubehör, Drogerieartikel und sogar auch Lebensmittel. Am Ende des Einkaufs war unser Korb so voll, dass wir ins Grübeln kamen, wie wir alles zum Wohnwagen transportieren könnten. Zum Glück hatten wir den Kinderwagen dabei. Da die Einkäufe allerdings im Körbchen unten drin keinen Platz mehr hatten, nahm ich Ella auf den Arm und die Einkäufe nahmen ihren Platz ein.
Zurück am Campingplatz verstauten wir alles und fuhren mit dem Auto zum Parkplatz des Wasserfalls. Zumindest dachten wir das. Wir stiegen aus, liefen ein paar Meter und Tim stellte fest, dass wir auf einem Parkplatz für die Gäste eines Hotels parkten. Also parkte er das Auto um. Ella und ich gingen in der Zwischenzeit auf einen Spielplatz und sie schaukelte etwas.
Am Wasserfall entlang führten Treppen nach unten. Treppen mit durchsichtigem Boden. Es faszinierte uns dabei zuzuschauen, wie sich die Wassermassen ihren Weg nach unten suchten. Nach ungefähr der Hälfte des Weges überlegte Tim, ob die Treppen bis zum Campingplatz führen würden. Es sah von oben stark danach aus, wir versicherten uns darüber nochmal bei Maps. Die Bestätigung folgte schnell. Und nun? Wie machen wir weiter? Tim schlug vor, er könnte zurück zum Auto gehen, das Auto zum Campingplatz fahren und uns entgegenkommen. Nach abwägen der diversen Optionen, entschieden wir uns für die erste Idee.
Ella und ich gingen weiter am Wasserfall entlang und sie bestaunte ihn genauso wie ich es tat.
Als wir schon fast unten waren, kam Tim uns entgegen und wir gingen gemeinsam nochmal ein Stück zurück nach oben.
Mittlerweile war es schon spät und Zeit für Abendessen. Zurück auf dem Campingplatz bereitete ich Ella Mais-Paprika-Puffer vor und Tim zündete den Grill an. Ella spielte mal draußen und auch bei mir musste sie mal vorbeikommen.
Nach dem Essen ging es für Ella ins Bett. Während ich sie stillte, verwandelte sich der Himmel über dem Fjord in ein Naturspektakel und Tim meinte nur, ich solle mal ganz schnell rauskommen. Mit Ella auf dem Arm, bewunderte ich den Himmel.
Als Ella dann schlief, setzten wir uns nach draußen und ließen den Abend ausklingen.











