Emil machte mir die Nächte nicht besonders leicht. Er wurde oft wach und schlief schlecht wieder ein.
Dreiviertel sechs wurde er wach. Als ich noch stillte dachte ich, dass es am Reißverschluss des Aufstelldachs so aussah, als wäre draußen gerade Sonnenaufgang. Als ich das Tim mitteilte, meinte dieser nur ganz verschlafen „das kann ich mir nicht vorstellen“. Ein paar Minuten später stand ich auf und stellte fest, dass es scheinbar wirklich der Sonnenaufgang war. Das Licht war immer noch sehr schön, da war die Müdigkeit fast vergessen.
Kurz vor um 7 stand auch Tim auf. Ella wurde ebenfalls wach. Ich zog die beiden Kinder an und Tim verräumte die letzten Sachen von gestern Abend und versuchte die Drohne zu starten. Diese erkannte allerdings etwas, wo sie nicht fliegen darf.
Als wir dann endlich alle fertig waren, leerten wir den Abwassertank, füllten etwas Frischwasser auf und entsorgten den Müll. Ich füllte in jeden Abfluss noch etwas Wasser. Wir hatten schon den gesamten Urlaub das Problem, das es nach dem Leeren ziemlich muffelte. Also wurde bei jedem Mal leeren etwas Wasser eingefüllt.
Eine halbe Stunde später als geplant, starteten wir. Zum Glück hatten wir genug Puffer eingeplant. Das Wegbringen der leeren, dänischen Flaschen mussten wir zwar weglassen, aber wir waren eine halbe Stunde vor Abfahrt an der Fähre. Ich bereitete uns Toast und Obst für das Frühstück vor.
Wir waren eine der letzten die auf die Fähre fuhren und fanden trotzdem einen schönen Platz direkt am Fenster. Die Fähre schien nicht besonders voll zu sein.
Tim holte uns Kaffee und als er wieder da war, gab es für uns alle vier Frühstück. Anschließend schlenderten Ella und ich durch den Travelfree Shop und fanden sogar noch einen Dänemark Magnet für uns zuhause.
Nach der zweistündigen Fährfahrt legten wir um 11 in Warnemünde an und fuhren direkt den Stellplatz „Mittelmole“ an.
Tim sah schon von der Fähre aus, dass dieser sehr voll war. Angekommen waren doch ein paar Lücken. Wir fanden einen in der zweiten Reihe. Jedoch sahen wir, dass schräg vor uns, in der ersten Reihe, ein Wohnmobil gerade packte. Wir warteten ein paar Minuten und irgendwann gingen die Stützen hoch und die Lücke wurde frei. Die Chance nutzte ich und fuhr sofort in die erste Reihe. Wir haben nicht mal Bäume vor uns, sondern direkte Sicht auf die Hafeneinfahrt.
Wir kochten uns ein paar Nudeln und als wir mit dem Essen fertig waren, wurde Emil hungrig. In der Zwischenzeit legte Tim Ella in ihr Bett und sie schlief schnell ein.
Wir beobachteten lange die vorbeifahrenden Boote und Fähren.
Kurz nach 14 Uhr wurde Ella wach und wir packten für den Strand. Alle eingecremt gingen wir los. Im „Alten Strom“ machten wir noch einen Stopp. Tim holte uns Sonnencreme und ich hielt nach einem Bikini Ausschau. Diesen hatte ich vergessen.
Nach erfolgreicher Suche, gingen wir zum Strand. Ich war total überfordert von den vielen Menschen. Was hatte ich denn bei 28° und Sonne an der Ostsee erwartet? Tim suchte uns aber einen schönen Platz, welcher etwas ruhiger war und baute uns aus den Kinderwägen und einer Decke einen schattigen Platz. Ella buddelte im Sand, Emil schlief und ich holte uns Getränke und ein Softeis.
Wir spielten, sonnten uns, Tim ging mal ins Wasser und ich testete es ebenfalls.
Irgendwann wurden beide Kinder unruhig und überall war Sand. Selbst Emil hatte Sand im Ohr. Wir gingen noch etwas an der Promenade entlang und auf den Rückweg zum Van holten wir endlich Fischbrötchen. Eins mit Backfisch und einmal Stremellachs.
Zurück am Stellplatz duschte ich mich erst mit Emil und dann mit Ella im Van ab, um uns vom Sand zu befreien. Anschließend aßen wir ganz gemütlich zu Abend, Ella und ich teilten uns die Fischbrötchen und wir beobachteten wieder die Boote und Schiffe. Sogar einen riesigen Frachter sahen wir einfahren, wobei er eher geschleppt wurde. Dann brachten wir die Kinder ins Bett. Heute besonders spät.
An unseren letzten Abend probierten wir noch etwas Neues aus. Tim öffnete im Aufstelldach den Panoramablick und wir setzten uns ins Bett und schauten auf die Hafeneinfahrt und beobachteten erneut die Segelboote, Fähren und das Wasser. Was für ein schöner letzter Abend.