Den Wecker stellten wir heute auf 7:00 Uhr. Wir mussten bis spätestens um zehn den Stellplatz verlassen haben.
An Aufstehen war noch nicht wirklich zu denken, als der Wecker klingelte. Emil und ich sind erst nach halb sieben wieder eingeschlafen.
Ca. eine Stunde später als geplant krabbelten wir dann aus dem Bett, machten uns und die Kinder fertig und bereiteten das Frühstück vor. So schnell waren wir noch nie.
25 Minuten später saßen wir bei wunderschönem Sonnenschein an einer Bank direkt am Meer und genossen das Frühstück. Immer mal wieder kamen Leute entlang spaziert oder gejoggt, wir konnten beobachten wie andere an ihren vermutlichen Fischerhütten ankamen und so langsam kamen auch die Angler.
Pünktlich um zehn verließen wir den Platz. Tim leerte den Abwassertank etwas und ich brachte den Müll weg.
Unser erstes Ziel für heute war Skagen, dort wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen. Bis dahin fuhren wir nur eine Stunde.
Der Parkplatz war schon gut gefüllt, aber wir fanden einen passenden Platz für unser Fahrzeug.
Bis zur Nordspitze konnte man entweder zu Fuß gehen oder mit einem Traktor fahren. Für den Hinweg entschieden wir uns fürs Laufen. Tim nahm Ella auf seine Schultern und Emil konnte bei mir in der Trage noch etwas schlafen.
Schnell erreichten wir den Strand, somit war das Laufen auch sehr schön. Was allerdings nicht so schön war, waren die vielen Menschen, aber darauf waren wir schon eingestellt. Nach nur wenigen Metern zog ich meine Schuhe aus.
Per Google Maps war angegeben, dass es zu Fuß 23 Minuten wären – wir brauchten deutlich länger. Ella ist zwischen durch immer wieder selbst gelaufen und spielte im Sand. Aufgehalten haben uns auch die beiden Robben, welche am Strand lagen und sich geregelt haben. Für mich absolut beeindruckend, eine Robbe in freier Natur zu sehen. Ella war auch sehr neugierig, aber versteckte sich immer hinter einem von uns und nahm immer mehr Abstand ein. Es war zwar sehr schön die Robben zu sehen und zu betrachten, allerdings taten mir die Tiere auch unglaublich leid. Jeden Tag so viele Menschen und so wenig Ruhe. Viele sind extrem nah an die Tiere rangegangen. Und das auch, obwohl überall Warnschilder standen.
Eine große Menschenansammlung gab es da, wo beide Meere aufeinander trafen. Ich wäre gern näher ran, um ein Bild und Video zu machen, aber die Leute standen teilweise bis zur Hüfte im Wasser. Keine Ahnung, ob es überhaupt geklappt hätte, ein Bild ohne fremder Menschen zu machen. Aber ich ging mit den Füßen in die Nordsee und auch nochmal in die Ostsee.
Am meisten beeindruckte Ella die Traktoren, welche als Personenbeförderung tangierten. Aufgrund der Uhrzeit und für Ella fuhren wir den Rückweg mit dem Traktor.
Alle Traktoren vor uns waren absolut voll und wir saßen fast alleine darin und natürlich ganz vorn. Ella freute sich und auch Emil schaute sich ganz gespannt um.
Zurück am Auto setzten wir die beiden Kinder in ihre Sitze und wollten losfahren. Ich schaute, dass Tim gut aus der Parklücke kam und sah dabei, dass die Trittstufe nicht einfuhr wie normalerweise. Ich dachte zuerst, es lag an mir, aber auch bei Tim passiert nichts. Er schaute sich das genauer an und stellte fest, dass ein Stein darin klemmte. Mit einem Messer löste Tim ihn und die Stufe ließ sich einfahren. Allerdings ist er scheinbar nach innen durchgefallen. Erstmal geht es wieder, aber das müssen wir uns nochmal genau anschauen.
Wir fuhren auf einen Parkplatz einer REMA1000 und während ich fix ein paar Dinge einkaufen ging, schmierte Tim Ella ein Brot fürs Mittagessen. Als ich wieder da war, gab es für uns auch noch ein Brot und dann fuhren wir schnell weiter. Wir wollten gern noch nach Hirtshals und das „Nordsøen Oceanarium“ besuchen.
Beide Kinder sind im Auto schnell eingeschlafen und nach ungefähr einer Dreiviertelstunde Fahrt, waren wir auch schon am Ziel. Wir sammelten ganz in Ruhe die Sachen zusammen, damit Ella noch ein bisschen schlafen konnte. Tim holte für Ella den Buggy aus dem Van und ich zog die Trage an.
Das Ozeanarium war sehr schön und für Kinder angelegt. Ella bestaunte die Tiere, doch als die großen Fische hinter der Glasscheibe direkt auf sie zu schwammen, bekam sie Angst. Beim Anfassbecken war sie allerdings sehr mutig und griff ins Wasser zu den Seesternen, Muscheln und kleinen Fischen. „Wenn Papa das kann, schaff ich das auch.“
Am beeindruckenden fand ich wieder die Robben. Es gab einen Robbentunnel und eine riesige Scheibe Unterwasser ins Becken. Ellas Highlight war der definitiv der Sandkasten. Irgendwann wurde Emil hungrig, also stillte ich ihn und danach bestaunte er mit uns gemeinsam die großen Fische. Und plötzlich, einfach so, lachte Emil das erste Mal laut. Wir haben uns alle gefreut, auch Ella klatschte.
Im Sandkasten haben Ella und Tim kleine Bernsteinstücke gefunden. Für fünf Stück sollte es einen Schlüsselanhänger oder eine Kette mit Aufpreis geben. Im Shop gaben wir die gefunden Steine ab und bekamen drei Körbe zur Auswahl gestellt, allerdings alle mit Preisschild. Tim fragte nochmal nach und unser Verdacht bestätigte sich. Auch für die Schlüsselanhänger hätten wir einen Aufpreis zahlen müssen. Das hatten wir beide anhand des Schildes anders verstanden. Unsere Bernsteinstücke nahmen wir mit und ließen den Schlüsselanhänger da. Ansonsten war es wunderschön und es wurde wirklich viel geboten. Spielplätze, interaktive Spiele, es wurde viel erklärt, man konnte Kapitän eines Schiffes auf offener See oder auch im Hafen sein und noch vieles mehr. Mit größeren Kindern kann man da sicher ewig bleiben.
Nach fast zweieinhalb Stunden erreichten wir den Van wieder und als beide gewickelt waren, fuhren wir weiter. Wir mussten nochmal einen Stopp an einem Laden machen, da uns noch ein bisschen was einfiel, was wir noch brauchten und während ich erneut einkaufen war, beschäftigte sich heute Tim mit der Stellplatzfrage.
Wir steuerten einen Campingplatz an, direkt am Meer mit Blick auf den Leuchtturm. Diesen Ort habe ich mir bei Maps markiert und dachte, dass wir vielleicht nochmal dahin fahren könnten. Leider war der Campingplatz voll und wir fuhren weiter.
Der zweite Versuch war erfolgreicher. Wir bekamen einen großen Stellplatz und es gibt sogar ein Familienbad, welches wir morgen früh nutzen wollen.
Abendessen gab es im Freien bei schönem Wetter. Als wir die Kinder bettfertig machten, fing es an zu Regnen und donnerte sogar ein paarmal. Zum Glück zog es nur kurz an uns vorbei und danach war wieder Ruhe.
Während ich noch stillte ging Tim heute zur Aufwaschstation des Campingplatzes und nutze nicht das Spülbecken im Van wie sonst immer.
Den restlichen Abend verbrachten wir draußen bei Kerzenschein und unter der Markise.